Gestern habe ich wieder einmal die Polit-Sendung "Arena" auf SF geschaut. Und gleich vorne weg: Es hat sich gelohnt.
Das Thema war natürlich die Bundesratswahl bzw. das berühmte Zweierticket der SVP mit Blocher und Maurer - oder eben "Nummer 1" und "Nummer 2".
In die Arena wurde die "Nummer 3" geschickt: Mörgeli. Und dieser legte auch gleich vollgas los und erfüllte die Erwartungen mehr als doppelt. Bereits legendär natürlich seine Aussage "man hat uns das Herz herausgerissen etc.".
Herr Mörgeli trumpfte aber noch mit weiteren Statements auf und punktete vor allem mit blitzschnell eingeflechteten "ich-piss-dir-ans-Bein" Nebensätzen. Dabei war er sich nicht zu schade, alle - auch jene die für seine Aussagen zumindest annähernd Verständnis zeigten - zu attackieren.
Ich muss sagen, dass Mörgeli sich gut geschlagen hat; auch wenn es einfacher ist zu provozieren als sich zu wehren.
Und vor allem ist mir jetzt klar warum, die Partei Blocher vorschlägt: Die können nicht anders. Einerseits lieben sie ihren Master natürlich über alles und anderseits wäre es für seien treuen Anhänger natürlich eine persönliche Kapitulation, wenn sie ihn "aufgeben" würden.
Mörgeli gegenüber stand die FDP Fraktionschefin Gabi Huber und der SP Nationalrat Werner Marti. Erstere hätte zwischendruch problemlos einen Kaffee trinken gehen können. Hätte niemand gemerkt.
Ihre raren Wortmeldungen waren zwar faszinierend nüchtern und emotionslos aber von 0 bis -10 Substanz. Das Hauptargument "Blocher ist nicht wählbar" mag zwar stimmen, hinkt in einer solchen Runde aber erbärmlich. Am besten gefallen hat mir - abgesehen von ihrem schwarze Rollkragenpullover, der heute im H&M bereits um 0912h ausverkauft war - als sie Marti bzw. "Werner" darauf hinwies, dass seine Kritik am UBS Rettungspaket Schwachsinn sei. Sie sage es so glasklar, dass dieser kurz im Boden versank. Ansonsten gab sich Marti aber tapfer und kämpfte vor allem gegen Mörgeli.
Grosses Kino war die sehr komptente Politikwissenschafterin Stämpfli (gibt's eigentlich schon eine Facebook-Fangruppe?). Ihre Wortmeldungen waren so schwachsinnig, dass man sich fragen musste, ob sie das absichtlich macht. Aber noch besser waren auch ihre energischen Faxen, wenn jemand ihre Aussagen kritisierte. Vielleicht lernt auch sie eines Tages den Sinn von sog. Mikrofonen kennen...
Gut, soweit zu den Hauptakteuren. Oh, fast hätte ich den Berner SVP-Jünger vergessen, der befürchtete, dass bald mehr Schwarze als Weisse in seinem Dorf herumlaufen. War das Giaccobo?
Anyway, Zeit für eine Fazit: Die SVP hat es mit dieser Arena definitiv geschafft, nach all den Spaltungsgeschichten eine neue Story publikumswirksam aufzugleisen - und wie immer ziehen alle mit und erzürnen sich brav. Was natürlich ganz im Sinne der Partei ist. Doch dies scheinen die anderen Parteien auch nach 10 Jahren noch nicht realisiert zu haben.
Die einzige Reaktion vernünftige auf die beiden Kandidaten wäre meines Erachtens "wir nehmen das zu Kenntnis" gewesen. Aber jetzt, da sie alle im Schlamm sitzen und Argumentationsnotstand haben, machen sie ihre "Wahl" von lächerlichen "Hearings" abhängig d.h. sie befragen Personen, die seit 30 Jahren in der Schweiz politisieren und die beim besten Willen alles andere als unbekannt sind.
Schön, dass wenigstens der Präsident der Grünen dieses Vorgehen kritisiert. Überhaupt schien er als einzigen der Gegner der Durchblick zu haben. Zu Recht betonte er in der Arena, dass all jenen, die Blocher vor einem Jahr abgewählt haben nun auch Maurer nicht wählen dürfen. Tja, aber das ist halt schon ein Jahr her - und das ist in der Politik scheinbar genug Zeit für radikale Meinungsänderungen... Oder habe ich die Rechnung jetzt ohne die abwesende CVP gemacht? Oder ändert sich Maurer doch?
Wie dem auch sei: der 10.12 wird gut :)
Das Thema war natürlich die Bundesratswahl bzw. das berühmte Zweierticket der SVP mit Blocher und Maurer - oder eben "Nummer 1" und "Nummer 2".
In die Arena wurde die "Nummer 3" geschickt: Mörgeli. Und dieser legte auch gleich vollgas los und erfüllte die Erwartungen mehr als doppelt. Bereits legendär natürlich seine Aussage "man hat uns das Herz herausgerissen etc.".
Herr Mörgeli trumpfte aber noch mit weiteren Statements auf und punktete vor allem mit blitzschnell eingeflechteten "ich-piss-dir-ans-Bein" Nebensätzen. Dabei war er sich nicht zu schade, alle - auch jene die für seine Aussagen zumindest annähernd Verständnis zeigten - zu attackieren.
Ich muss sagen, dass Mörgeli sich gut geschlagen hat; auch wenn es einfacher ist zu provozieren als sich zu wehren.
Und vor allem ist mir jetzt klar warum, die Partei Blocher vorschlägt: Die können nicht anders. Einerseits lieben sie ihren Master natürlich über alles und anderseits wäre es für seien treuen Anhänger natürlich eine persönliche Kapitulation, wenn sie ihn "aufgeben" würden.
Mörgeli gegenüber stand die FDP Fraktionschefin Gabi Huber und der SP Nationalrat Werner Marti. Erstere hätte zwischendruch problemlos einen Kaffee trinken gehen können. Hätte niemand gemerkt.
Ihre raren Wortmeldungen waren zwar faszinierend nüchtern und emotionslos aber von 0 bis -10 Substanz. Das Hauptargument "Blocher ist nicht wählbar" mag zwar stimmen, hinkt in einer solchen Runde aber erbärmlich. Am besten gefallen hat mir - abgesehen von ihrem schwarze Rollkragenpullover, der heute im H&M bereits um 0912h ausverkauft war - als sie Marti bzw. "Werner" darauf hinwies, dass seine Kritik am UBS Rettungspaket Schwachsinn sei. Sie sage es so glasklar, dass dieser kurz im Boden versank. Ansonsten gab sich Marti aber tapfer und kämpfte vor allem gegen Mörgeli.
Grosses Kino war die sehr komptente Politikwissenschafterin Stämpfli (gibt's eigentlich schon eine Facebook-Fangruppe?). Ihre Wortmeldungen waren so schwachsinnig, dass man sich fragen musste, ob sie das absichtlich macht. Aber noch besser waren auch ihre energischen Faxen, wenn jemand ihre Aussagen kritisierte. Vielleicht lernt auch sie eines Tages den Sinn von sog. Mikrofonen kennen...
Gut, soweit zu den Hauptakteuren. Oh, fast hätte ich den Berner SVP-Jünger vergessen, der befürchtete, dass bald mehr Schwarze als Weisse in seinem Dorf herumlaufen. War das Giaccobo?
Anyway, Zeit für eine Fazit: Die SVP hat es mit dieser Arena definitiv geschafft, nach all den Spaltungsgeschichten eine neue Story publikumswirksam aufzugleisen - und wie immer ziehen alle mit und erzürnen sich brav. Was natürlich ganz im Sinne der Partei ist. Doch dies scheinen die anderen Parteien auch nach 10 Jahren noch nicht realisiert zu haben.
Die einzige Reaktion vernünftige auf die beiden Kandidaten wäre meines Erachtens "wir nehmen das zu Kenntnis" gewesen. Aber jetzt, da sie alle im Schlamm sitzen und Argumentationsnotstand haben, machen sie ihre "Wahl" von lächerlichen "Hearings" abhängig d.h. sie befragen Personen, die seit 30 Jahren in der Schweiz politisieren und die beim besten Willen alles andere als unbekannt sind.
Schön, dass wenigstens der Präsident der Grünen dieses Vorgehen kritisiert. Überhaupt schien er als einzigen der Gegner der Durchblick zu haben. Zu Recht betonte er in der Arena, dass all jenen, die Blocher vor einem Jahr abgewählt haben nun auch Maurer nicht wählen dürfen. Tja, aber das ist halt schon ein Jahr her - und das ist in der Politik scheinbar genug Zeit für radikale Meinungsänderungen... Oder habe ich die Rechnung jetzt ohne die abwesende CVP gemacht? Oder ändert sich Maurer doch?
Wie dem auch sei: der 10.12 wird gut :)