Joe Ackermann

Geschrieben am 05 Dezember, 2007, unter

Heute Abend war Joe Ackermann, CEO von der Deutschen Bank, an der Universität Zürich.
Der Hörsaal F180 war natürlich übervoll. Das Publikum bestand mit grosser Mehrheit aus älteren, gräulichen Herren. Dazu kamen ein paar Studenten, Assistenten und vereinzelten sah man sogar Frauen (z.B. Fr. Heberlein und Fr. Riklin in der ersten Reihe).
Die vordersten sechs Ränge (reserviert) besetzte die (Zürcher-) Wirtschaftelite. Auch hier: grau (Haare) in grau (Anzug).

Das Thema des Referats war „Die Bedeutung von Schwellenländern in der globalen Strategie der Deutschen Bank“.
Joe hat sich dann aber grosszügig über diese Vorgabe hinweggesetzt und 45min von der Finanzkrise auf den U.S. Immobilienmärkten berichtet. Seine einleitende Begründung war, dass da ihn das mehr interessiere. Naja mich hat das dann leider nur sehr, sehr bescheiden interessiert (meine Finance Pflichtpunkte habe ich mit Steuerlehre und Bankengeschichte gemacht; also dem absolute Minimum).
Bescheidene 15min ist er dann aber noch auf die Schwellenländer eingegangen. Für diesen Teil brauchte er dann – im Vergleich zum ersten – ein Manuskript.

Anyway: Seine abschliessende Aussage, dass ein globales Unternehmen nur dann funktioniere, wenn lokale Talente eingebunden werden und denen eine Karriere (bis auf die höchste Stufe) ermöglicht wird, funktioniere, hat alles wieder wettgemacht.

Ja und dann ist es natürlich schon ein Erlebnis einer solch mächtigen Person in 10m Distanz zuzuhören. Sein Referat war, wie zu erwarten ist, sehr professionell und er wirkte sehr freundlich (nicht nur wegen seinem Melser Akzent).
Jeo verkörpert wahrscheinlich schon die Bilderbuch-Eigenschaften eines Schweizer Managers. Vor allem im Understatement (immerhin bekam er gestern das Angebot die Citibank zu leiten) und der höflichen Zurückhaltung.