Mach Basic 2009-2

Geschrieben am 09 September, 2009, unter

Gestern wurden in den Tageszeitungen die Erhebungsresultate der Werbemedienforschung interpretiert. Die NZZ und der Tagesanzeiger versuchten mit positiv formulierten Titel die prekären Werte nicht ganz so schwarz darzustellen, wie sie tatsächlich sind. Zudem fiel die Interpretation der Zahlen bei beiden Zeitungen leider eher dünn aus.

Dabei zeigen die Zahlen - zumindest bei den Zeitungen - einen klaren Trend: Tageszeitungen runter, Sonntagszeitungen rauf.
Das ist keine wirkliche Überraschung aber m.E. definitiv Indiz für einen möglicher Weg in die Zukunft der kostenpflichtige Zeitungen.
Sieht man mal vom grossen Verbesserungspotential im Bereich der Online-Angeboten ab - ich meine hier insbesondere das Pricing - werden sich die grossen Blätter wohl oder übel auf einen neuen Publikationsrhythmus einstellen müssen.
Tägliche News in gedrucker Form sind m.E. ein Auslaufmodell. Hier hat das Web das Territorium praktisch komplett übernommen.
Anders sieht es bei wöchentlichen bzw. 2, 3mal pro Woche erscheinenden Nachrichten aus. Zeichnen sich diese durch tiefgründige Recherchen, hochstehende Interpretation und Weitblick aus, besteht nach wie vor eine Nachfrage. Und im Gegensatz zu täglichen News, ist da die Zahlungsbereitschaft bedeutend höher bzw. überhaupt existent.

Es stellt sich berechtigterweise die Frage, ob die Sonntagszeitungen nicht primär vom "Sonntag" profitieren. Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit wird dem so sein. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine Zeitung die z.B. Dienstag, Donnerstag und Sonntag erscheint, ein neues Leseverhalten erzeugen könnte. Meines Erachtens könnte die Druckmaschinen auch erst am späten Nachmittag eingeschalten werden.
Mal schauen was die Zukunft bringt.