Soli, so langsam verflüchtigt sich die emotionale Phase ein wenig oder zumindest so, dass dieser Blog Eintrag nicht zu einem 50 seitigen "Ich schwelge in meinen Erinnerungen"-Roman wird (es soll ja Leute geben die Blogs ausdrucken).
Passend dazu ein Zitat von Adriano Sack aus Manieren 2.0:
„Das Internet ist nicht der Ort für Romane sondern von Pointen“.Jetzt aber zum Bundeslager.
Ich war als Koordinator der Internationalen Gäste tätig und habe so ziemlich genau vor einem Jahr begonnen. Richtig los ging es dann aber erste Ende November.
Die Idee war dem bewusst national ausgerichten Lager einen internationalen Farbtupfer zu geben. Dabei unterschieden wir zwischen Gästen und Partner. Die Gäste meldeten sich selber an und kamen aus Österreich, Dänemark, Finnland, Luxemburg und England und waren entsprechend selbständig (ausser die 90% Ausnahmen).
Die Partner (der Pfadibewegung Schweiz) kamen aus Burkina Faso, Rumänien und Georgien. Diesen konnten wir dank der Unterstützung von Stiftungen die Reise und den Aufenthalt in der Schweiz finanzieren. Und dann gabs noch die dazwischen. Sie kammen aus Chile, Argentinien und der Slowakei.
Ja und alles hat bestens geklappt. Wobei man ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Morgen loben soll. Die Burkinbées und Georgier sind nämlich noch ein paar Tage in der Schweiz. Aber ich bin optimistisch
Hier ein paar Erlebnisse und Erkenntnisse vom Contura 08:
- „Meine“ Abteilung aus Chur wird als die Verhängteste in die Geschichte eingehen. Beim Check-in haben sie gemerkt, dass der Lagerbeitrag von bescheidenen CHF 8'000.- nicht bezahlt wurde... Die Lagerleitung drohte mit einem Lebensmittelstopp ab Mittwoch. Das Geld konnte dann noch organisiert werden. Immerhin: Im Improvisieren sind sie Weltmeister.
- Die Britische Einheit schickten einen ihrer Teilnehmer zwei Tage vor Lagerschluss nach hause. Die Mutter musste ihn abholen. Flugkosten: über CHF 2000.-.
- Das Essen war unglaublich ungeniessbar.
- Die Linthebene besteht zu 99.9% aus getrocknetem Schlamm.
- Die Schweiz wurde ihrer Rolle als Drehscheibe gerecht: Am Sing-Song Abend tanzten die Georgier zusammen mit den Burkinas und gewisse Chilen fanden Gefallen an gewissen Georgierinnen.
- Hierarchische Kommunikationswege sind für nichts.
- Das Spektrum zwischen den Chaos-Abteilungen (z.B. Chur) und den perfekt organisierten Einheiten (primär aus dem Welschland) ist riesig.
- Die Pfi-La 08 Schlussfeier beleibt der Benchmark für ein Pfadi-Bühnenprogramm.
- Die Zürcher sind gar nicht so schlimm.
- Die Rumänen schenken mir eine Panflöten CD. Selbstlos wie immer schenkte ich sie weiter, der Beschenke schenkte sie ebenfalls weiter... Das geschenkte Poster hängte ich jedoch eigenhändig auf - und überliess es dem Schulhaus Benken.
- Mein Groupie fliegt morgen zurück nach London.
- Die Österreicher haben ganz gute Süssigkeiten.
- Personen, die Mails nicht innerhalb von 2h beantworten, können trotzdem ganz nett sein.
- Nachtfotos können nicht kitschig genug sein.
- Ich hatte ein grossartiges Team :)
- Pfadi rockt.