Facebook

Geschrieben am 13 August, 2008, unter

Ich könnte ja damit angeben, dass ich seit 2006 (also seit dem Anfang) bei facebook dabei bin.
2006... das war zu einer Zeit als die ganze Welt myspace.com zu ihren Bookmarks hinzugefügte.

Naja, ich kann mich jedoch schlecht als facebook-Frühadaptor bezeichnen, denn meinen Memberships bei irgendwelchen neuen Communities gehen keine grossen Pro-/Contra-Analysen voraus. Im Gegenteil ;)

Was facebook zur Zeit schafft ist schon recht beachtlich.
Bekannt war die Site ja schon ziemlich früh aber jetzt scheint gerade die zweite facebook-Welle durch's Web zu gehen. Zumindest in Europa.
Unglaublich wie viele vom facebook-Fieber erfasst wurden. Ich finde da "Freunde" von denen ich gar nicht wusste, dass sie einen Computer besitzen. Wenn ich die dann nach dem Grund frage, heisst es meistens: "Sozialer Druck", "war in Ausland etc.".



Facebook wurde gross als es bereits genügend andere Anbieter auf dem Markt gab. Besser - und nicht nur neu zu sein - gehörte scheinbar seit Beginn zur Strategie. Nicht, dass facebook ein Schattendasein fristete, aber der Mediahype konzentrierte sich schon primär auf myspace.com.

Die innovative Kultur zeigt sich gerade jetzt deutlich. Die 3 Mia. Applikationen sind zwar gut und lustig dennoch scheint das Management gemerkt haben, dass diese von kurzer Freude sind. Daher setzt es mit dem neuen facebook voll auf Kommunikation und Austausch unter "Freunden". Dazu haben sie grosszügig pownce.com kopiert. Aber das ist auch eine Strategie.

Auch die Idee der populären Statusmeldungen ist natürlich nicht von facebook. Aber während man als Twitter-Nutzer als "gelangweiligter Student" galt, hat es facebook geschafft die Statusmeldungen salonfähig zu machen. Da aktualisieren Freunde von mir 4, 5 mal ihren Status, die vorher das Netz ausschliesslich für Email genutzt haben.

Abgesehen von den Innovationen und dem gnadenlosen Kopieren von Ideen, unterscheidet sich facebook vor allem im "Freunde" Konzept. Während man bei myspace.com jeweils auf "alle markieren" und "hinzufügen" geklickt hat, akzeptiert man bei facebook nur "richtige" Freunde. Freunde eben, mit denen man sich austauschen will und deren Status interessant ist. Darum ist myspace mit den bei facebook abgeschauten Funktionen auch nicht sehr erfolgreich. Wenn meine Freundin #234234 ihr Profil ändert interessiert mich das herzlich wenig..

Ich vermute facebook hat eine grosse Zukunft vor sich. Zumal wenn es so weiter macht. Der Grund ist nicht nur die "installierte Basis" an Nutzer sondern auch, dass das System es erlaubt neue eigene und abgeschaute Ideen gleich einzubauen.
Auch scheint facebook tatsächlich den Bereinigungsprozess der Communities in die Endphase zu führen. Das Zeitalter der 500 Profiles können vorbei sein.
Wobei eben: Im Web sind Prognosen schon fast lächerlich. Drei, vier Wochen Stillstand bei facebook und die neuen User sind so schnell weg wie sie gekommen sind. Und schreiben dann wieder Emails.

Hier noch ein paar Tipps für neue facebooker:
  • Einladungen können grosszügig ignoriert werden.
  • Gruppen sind - wie schon bei myspace etc. - lustig aber für nichts
  • Die Statusmeldung kann mit Twitter verknüpft werden. So kann man die Meldungen mit dem netten OS X Widget eingeben. Nachteil: Twitter fragt "what are you doing?" Die Antwort "mir überlegen ob ich einen Blog schreiben soll" sieht bei facebook dann so aus: Clemens Bartlome mir überlegen etc.
  • Für die Google Startpage gibt's auch ein cooles Widget. Der Tab "Freunde" zeigt die aktuellsten Bewegungen.
  • Lieber kein facebook Profile als eines ohne Profilfoto.
  • Wie überall: Je mehr man von sich sagt, desto mehr wird einem gesagt.