Es war grossartig :) Die Atmosphäre, all die Leute, die Fahnen, Zelte... Wahnsinn. One World, one Promis.
Ich werde gleich noch ein paar Fotos raufladen. Bei über 40'000 Teilnehmer gibt die Suche bei Flickr, Youtubte etc. aber natürlich schon jetzt einiges her. In Thailand vor vier Jahren war das noch anders. Zumal auch ich noch meine Analog Cam dabei hatte ;)
[Meine Fotos sind online]
Hier ein kurzer Report zu "meinem" Jamboree:
Neben den Teilnehmer aus aller Welt (es fehlten nur ca. 3 Länder) gibt es ein Internationales Service Team (IST). Das sind Leiter - auch aus aller Welt - die am Jamboree als Helfer in den verschiedensten Funktionen tätig sind. Ich war in Thailand am Jamboree IST.
Da die Anmeldung via Schweizer Delegation läuft und man sich min. 1 Jahr im voraus entscheiden muss, arbeitete ich in diesem Jamboree als OST (Offsite Programm Service Team). Ich war so direkt beim Jamboree angestellt (und nicht via Schweiz) und war vor allem - und das habe ich mir nach dem Jambo Thailand vorgenommen - nicht mir 300 IST's aus der Schweiz zusammen sondern mit den "Locals".
So war ich also für 10 Tage im "Splash" Camp, eine Fahrstunde vom "main camp" entfernt in Alton Water, zusammen mit 350 Briten.
"Splash" steht für Wasseraktivitäten, die alle Teilnehmer des Jambo während einem halben Tag in Alton Water (Reservoir) gemacht haben. Dabei konnten sie zwischen Kajak, Rudern, Segeln, Floss bauen etc. auswählen.
Ich war Segel-Instruktor* bei den "Medium Dinghys". Das sind "Laser Picos" u.ä, also Sportboote mit einem Segel für 1-2 Personen, die man selber wieder aufstellen kann, wenn sie gekippt sind.
*Als OST musste man natürlich Erfahrung mitbringen. Viele der Splash OST's waren Sea Scouts (einige aus New Zealand) oder Marines (wie ich ;)).
Ein normaler Tag bei uns im Splash sah ungefähr so aus: Um 0715h stand ich auf, duschte in einem der voll edlen Dusch Container (Durchlauferhitzer etc.) und erschien pünktlich um 07:56 beim Frühstück (Frühstück jeweils von 07:00 - 08:00 ;)). Nach dem Briefing gingen wir zu den Booten, bereiteten alles vor (Schwimmwesten, Riggen etc.). Um ca. 10:00 kamen dann die Kinder. Es folgten Instruktionen à ca. 10min und dann ab auf's Wasser.
Vier von unserem Team waren auf jeweils zwei Motorbooten draussen und gaben Instruktionen bzw. halfen beim Aufstellen der gekippten Boote.
Um 13:00 versuchten wir dann alle wieder an die Shore zu bringen. Da der Wind meistens vom "Hafen" aus auf den See und zum Damm blies, war das natürlich nicht so einfach.
Die am Damm gestrandeten Pfädis hatten dann das Vernügenen vom einem Motorboot zurückgeschleppt zu werden ;)
Ja dann war Mittagspause mit hässlichen Sandwiches (aber nicht so hässlich wie die der IST's) und am Nachmittag kam dann die nächste Gruppen.
Nach 17:00 war der See wieder leer, die Teilnehmer stiegen in die Busse zurück zum main camp und wir OST's segelten "alleine" bis ca. 1900h. Und das war natürlich sehr sweet :)
Das Spannenden am Splash war all die Kinder aus verschiedenen Kulturen zu instruieren etc. Die Unterschiede sind einfach gewaltig. Dies begann natürlich schon beim mehr oder minder lauten Geschrei, wenn der erste Fuss im kalten Wasser war ;)
Am Eröffnungstag, der Scouting Sunrise (Jubiläumsfeier), dem Schlusstag und an einem weitere Tag war ich @ main site in Chelmsford. So erlebte ich das Jamboree selber auch noch ausgiebig während insgesamt fünft Tagen. Und dies ist mehr als mancher IST der von 08:00 bis irgendwie 19:00 gearbeitet hat und so den "aktiven" Betrieb am Jambo nur am Rande erlebt hat.
Vor allem die IST's, die uns zur Unterstützung in Alton Water zugeteilt waren und jeden Tag um 07:30 in den Bus stiegen und am Abend mit dem Teilnehmer zurückkehren, hatten natürlich nicht gerade viel vom Jambo als solches und sitzten über 2h pro Tag im Bus.
Naja entsprechend zufrieden waren dann auch einige der (schweizer) IST's, die ich im main camp getroffen habe... Immerhin bezahlten diese etwas über CHF 2800.- und 10 Tage WC putzen oder gepresstes Rührei zu Rührei "zurückformen* ist dann nicht so cool.
Die Kritik war nicht der Job als solches sondern die fehlende job rotation und die Überbelegung. Tja.
Die Organisationen war ohnehin nicht ganz das, was man von den UK erwarten würde und nicht merklich besser als Thailand (Obwohl man da die Erwartungen bedeutend tiefer setzte). UK ist immerhin ein Industriestaat und im eurojam vo 2 Jahren wurde alles geübt.
Ich darf mich jedoch nicht beklagen, denn im Splash Camp war alles top. Das Essen, die Duschen, der Ablauf, Ausrüstung etc.
Das Essen @ main site wird hingegen manchem IST ein Leben lang in Erinnerung bleiben ;)
Anyway schlimmer fand ich den unsorgfältigen Umgang mit der Natur. Gerade im Hinblick, da das ja ein Kernelement der Pfadi ist.
Strom wurde grundsätzlich mit Diesel erzeugt und zwar nicht bescheiden. Die Scheinwerfer waren alle so Generator-Anhänger. Schwer vorstellbar, dass es in diesem Park wo das Jamboree stattfand keinen Starkstrom hat.
Dann war da natürlich der immense Aufwand die Teilnehmer zu uns zu fahren (und zum Gilwell Park). Wir hatten täglich über 50 Busse, jeder ist über 2h gefahren...
Fairtrade etc. bei Lebensmittel und all den Souvenirs konnte man nur erhoffen. Das Chicken in der IST Mensa sah aber nicht gerade glücklich aus.
Interessant war, dass all diese Sachen für die Briten (die ich darauf angesprochen habe) nicht auf Anhieb ersichtlich waren. Erst als ich es gesagt habe, meinten sie "ah ja stimmt". Es ist also (noch) nicht "in den Köpfen" sondern erst "Theorie".
Naja, aber abgesehen von all dem war "mein" Jamboree eine super Zeit. Ich wünschte mir natürlich oft mein englisch wäre besser. So blieben die Gespräche halt oft relativ oberflächlich.. Und "Teil" der Clique wird man halt nicht.
Abschliessend kann ich jedem Scout empfehlen, "sein" Jamboree zu erleben. Das nächste findet in vier Jahren in Schweden statt.
Ich werde gleich noch ein paar Fotos raufladen. Bei über 40'000 Teilnehmer gibt die Suche bei Flickr, Youtubte etc. aber natürlich schon jetzt einiges her. In Thailand vor vier Jahren war das noch anders. Zumal auch ich noch meine Analog Cam dabei hatte ;)
[Meine Fotos sind online]
Hier ein kurzer Report zu "meinem" Jamboree:
Neben den Teilnehmer aus aller Welt (es fehlten nur ca. 3 Länder) gibt es ein Internationales Service Team (IST). Das sind Leiter - auch aus aller Welt - die am Jamboree als Helfer in den verschiedensten Funktionen tätig sind. Ich war in Thailand am Jamboree IST.
Da die Anmeldung via Schweizer Delegation läuft und man sich min. 1 Jahr im voraus entscheiden muss, arbeitete ich in diesem Jamboree als OST (Offsite Programm Service Team). Ich war so direkt beim Jamboree angestellt (und nicht via Schweiz) und war vor allem - und das habe ich mir nach dem Jambo Thailand vorgenommen - nicht mir 300 IST's aus der Schweiz zusammen sondern mit den "Locals".
So war ich also für 10 Tage im "Splash" Camp, eine Fahrstunde vom "main camp" entfernt in Alton Water, zusammen mit 350 Briten.
"Splash" steht für Wasseraktivitäten, die alle Teilnehmer des Jambo während einem halben Tag in Alton Water (Reservoir) gemacht haben. Dabei konnten sie zwischen Kajak, Rudern, Segeln, Floss bauen etc. auswählen.
Ich war Segel-Instruktor* bei den "Medium Dinghys". Das sind "Laser Picos" u.ä, also Sportboote mit einem Segel für 1-2 Personen, die man selber wieder aufstellen kann, wenn sie gekippt sind.
*Als OST musste man natürlich Erfahrung mitbringen. Viele der Splash OST's waren Sea Scouts (einige aus New Zealand) oder Marines (wie ich ;)).
Ein normaler Tag bei uns im Splash sah ungefähr so aus: Um 0715h stand ich auf, duschte in einem der voll edlen Dusch Container (Durchlauferhitzer etc.) und erschien pünktlich um 07:56 beim Frühstück (Frühstück jeweils von 07:00 - 08:00 ;)). Nach dem Briefing gingen wir zu den Booten, bereiteten alles vor (Schwimmwesten, Riggen etc.). Um ca. 10:00 kamen dann die Kinder. Es folgten Instruktionen à ca. 10min und dann ab auf's Wasser.
Vier von unserem Team waren auf jeweils zwei Motorbooten draussen und gaben Instruktionen bzw. halfen beim Aufstellen der gekippten Boote.
Um 13:00 versuchten wir dann alle wieder an die Shore zu bringen. Da der Wind meistens vom "Hafen" aus auf den See und zum Damm blies, war das natürlich nicht so einfach.
Die am Damm gestrandeten Pfädis hatten dann das Vernügenen vom einem Motorboot zurückgeschleppt zu werden ;)
Ja dann war Mittagspause mit hässlichen Sandwiches (aber nicht so hässlich wie die der IST's) und am Nachmittag kam dann die nächste Gruppen.
Nach 17:00 war der See wieder leer, die Teilnehmer stiegen in die Busse zurück zum main camp und wir OST's segelten "alleine" bis ca. 1900h. Und das war natürlich sehr sweet :)
Das Spannenden am Splash war all die Kinder aus verschiedenen Kulturen zu instruieren etc. Die Unterschiede sind einfach gewaltig. Dies begann natürlich schon beim mehr oder minder lauten Geschrei, wenn der erste Fuss im kalten Wasser war ;)
Am Eröffnungstag, der Scouting Sunrise (Jubiläumsfeier), dem Schlusstag und an einem weitere Tag war ich @ main site in Chelmsford. So erlebte ich das Jamboree selber auch noch ausgiebig während insgesamt fünft Tagen. Und dies ist mehr als mancher IST der von 08:00 bis irgendwie 19:00 gearbeitet hat und so den "aktiven" Betrieb am Jambo nur am Rande erlebt hat.
Vor allem die IST's, die uns zur Unterstützung in Alton Water zugeteilt waren und jeden Tag um 07:30 in den Bus stiegen und am Abend mit dem Teilnehmer zurückkehren, hatten natürlich nicht gerade viel vom Jambo als solches und sitzten über 2h pro Tag im Bus.
Naja entsprechend zufrieden waren dann auch einige der (schweizer) IST's, die ich im main camp getroffen habe... Immerhin bezahlten diese etwas über CHF 2800.- und 10 Tage WC putzen oder gepresstes Rührei zu Rührei "zurückformen* ist dann nicht so cool.
Die Kritik war nicht der Job als solches sondern die fehlende job rotation und die Überbelegung. Tja.
Die Organisationen war ohnehin nicht ganz das, was man von den UK erwarten würde und nicht merklich besser als Thailand (Obwohl man da die Erwartungen bedeutend tiefer setzte). UK ist immerhin ein Industriestaat und im eurojam vo 2 Jahren wurde alles geübt.
Ich darf mich jedoch nicht beklagen, denn im Splash Camp war alles top. Das Essen, die Duschen, der Ablauf, Ausrüstung etc.
Das Essen @ main site wird hingegen manchem IST ein Leben lang in Erinnerung bleiben ;)
Anyway schlimmer fand ich den unsorgfältigen Umgang mit der Natur. Gerade im Hinblick, da das ja ein Kernelement der Pfadi ist.
Strom wurde grundsätzlich mit Diesel erzeugt und zwar nicht bescheiden. Die Scheinwerfer waren alle so Generator-Anhänger. Schwer vorstellbar, dass es in diesem Park wo das Jamboree stattfand keinen Starkstrom hat.
Dann war da natürlich der immense Aufwand die Teilnehmer zu uns zu fahren (und zum Gilwell Park). Wir hatten täglich über 50 Busse, jeder ist über 2h gefahren...
Fairtrade etc. bei Lebensmittel und all den Souvenirs konnte man nur erhoffen. Das Chicken in der IST Mensa sah aber nicht gerade glücklich aus.
Interessant war, dass all diese Sachen für die Briten (die ich darauf angesprochen habe) nicht auf Anhieb ersichtlich waren. Erst als ich es gesagt habe, meinten sie "ah ja stimmt". Es ist also (noch) nicht "in den Köpfen" sondern erst "Theorie".
Naja, aber abgesehen von all dem war "mein" Jamboree eine super Zeit. Ich wünschte mir natürlich oft mein englisch wäre besser. So blieben die Gespräche halt oft relativ oberflächlich.. Und "Teil" der Clique wird man halt nicht.
Abschliessend kann ich jedem Scout empfehlen, "sein" Jamboree zu erleben. Das nächste findet in vier Jahren in Schweden statt.