Was geht nach oben wenn alles nach unten geht

Geschrieben am 04 Dezember, 2008, unter

Die Wirtschaftskrise greift zunehmend mehr um sich und reisst immer mehr Unternehmen und Branchen nach unten. Den Link zur (U.S.) Automobil-Branche mache ich jetzt aber nicht. Denn das hängt meines Erachtens nur sehr bedingt mit der Weltwirtschaft zusammen, sondern viel mehr mit einer laschen Innovationstätigkeit.

Abgesehen von der Frage "wer geht als nächster Konkurrs", drängt sich in solchen Zeiten natürlich die Überlegung auf, was nicht nach unten sondern nach oben geht - sprich: wer profitiert bzw. wer leidet nicht in wirtschaftlichen Krisenzeiten.

Hier einige Thesen aus gesellschaftstheoretischer* (und nicht finanzanalytischer) Sicht:
  • Nicht mehr ins Restaurant dafür in den billigen Fast-Food-Imbiss. Tatsächlich sind der "systemwide sales" von McDonalds im September 08 um 11.5% angestiegen und die Aktie scheint sich nach einem Einbruch im Oktober zu erholen.
  • Mehr Diebstähle darum mehr Überwachung. Blackwater musste zwar gerade ziemlich Leute entlassen, weil sie irgend so ein Low-tech Militärfahrzeug nicht verkaufen können; die Überwachungssparte wird jedoch sicher zulegen. Denn an Grossaufträgen wird es auch in Zukunft nicht fehlen (auch dank den Piraten).
  • Nicht mehr in den Ausgang, dafür zu hause bleiben. Darum steigt laut 20min der Absatz von Möbel. Gut möglich, aber IKEA ist ja bekanntlich eine Blackbox.
  • "...Und dann gönnt man sich halt vermehrt etwas Kleineres aus dem Erotikbereich". Das sagt Stöckli von der Treasure Islands Trading AG (Erotikmarkt). Und nach den Gewinneinbrüchen im DVD-Bereich freut sich die Branche bestimmt doppelt. Ob die Freude berechtigt ist, wird sich zeigen.
  • Billig statt "teuer" einkaufen. Fast unbestritten, dass die Discounter wie Aldi, Lidl, Denner etc. eher zulegen werden.
  • Ratgeber sind gefragt. Obwohl alle die *selbsternannten Experten mehr oder weniger versagt haben, steigt meines Erachtens das Bedürfnis nach Ratgeber weiterhin. Darum dieser Blog-Post ;)